Siam-Krokodil
Crocodylus siamensis
Familie: Crocodylidae | Gattung: Crocodylus
Flüsse und Feuchtgebiete | Fleischfresser | Überwiegend nachtaktiv | Südostasien | Bis zu 4 m | Bis zu 350 kg | Vom Aussterben bedroht
Das Siam-Krokodil (Crocodylus siamensis) ist ein großes, halb-aquatisches Reptil aus Südostasien, das durch seine breite Schnauze und olivgrüne Färbung gekennzeichnet ist. Obwohl die Art eine Länge von bis zu 4 Metern und ein Gewicht von 350 kg erreichen kann, bleiben die meisten erwachsenen Tiere kleiner als 3 Meter. Es zählt zu den am stärksten bedrohten Krokodilarten weltweit, da sein Lebensraum stark zurückgegangen ist und Wilderei weit verbreitet ist.
Verbreitung
Das Siam-Krokodil lebt heute nur noch in stark fragmentierten Populationen in Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Thailand, Vietnam, Brunei und Myanmar. Etwa 99 % des ursprünglichen Verbreitungsgebiets gelten als verloren, und in freier Wildbahn ist es äußerst selten. 1992 galt die Art als ausgestorben, bevor im Jahr 2000 in den Kardamom-Bergen in Kambodscha wieder Tiere entdeckt wurden.
Lebensraum
Diese Art bewohnt vor allem Tieflandflüsse und langsam fließende Bäche, Seen, saisonale Lagunen, Sümpfe und Marschgebiete. Sie bevorzugt Süßwasser mit dichter Vegetation und flachen Zonen, in denen sie sich tarnen und jagen kann.
Wichtige Bedingungen:
- Hohe Luftfeuchtigkeit und konstante Temperatur
- Dichte Vegetation und viele flache Wasserzonen
- Ökosysteme mit großer Beutetier-Vielfalt
Lebensweise und Verhalten
Das Siam-Krokodil zeigt ein faszinierendes Zusammenspiel aus sozialem verhalten, Fortpflanzungsstrategien und ökologischer Bedeutung, das seine Rolle als Schlüsselart in tropischen Lebensräumen unterstreicht.
Soziales Verhalten:
- Mehrere Tiere können sich einen Lebensraum teilen, sind jedoch territorial.
- Überwiegend nachtaktiv, sonnen sich aber tagsüber häufig.
- Krokodile schwitzen nicht; sie öffnen ihr Maul, um sich abzukühlen – ähnlich dem Hecheln.
- Sie verfügen über ausgezeichnetes Gehör und können die Laute ihrer Jungen bereits im Ei wahrnehmen.
- Ihre Zähne erneuern sich laufend – bis zu 8.000 Zähne im Laufe ihres Lebens.
Fortpflanzung:
- Eierlegend.
- Paarungszeit zwischen April und Mai.
- Das Weibchen legt 15 bis 50 Eier, die nach 70–80 Tagen schlüpfen.
- Das Geschlecht der Jungtiere hängt von der Temperatur während der Brutzeit ab.
- Das Weibchen bewacht das Nest während der Brutzeit.
Beziehung zur Umwelt:
- Eine Schlüsselart für das Gleichgewicht aquatischer Ökosysteme ihres Lebensraums.
- Im Poema del Mar lebt ein Paar: das Männchen Coco, geboren in Vietnam, und das Weibchen Drila, geboren in Barcelona.
- Mehr als 700.000 Siam-Krokodile werden in Südostasien auf Farmen für Fleisch und Leder gehalten.
- Sie kreuzen sich häufig mit dem Leistenkrokodil (Crocodylus porosus), um größere Hybriden zu züchten.
Ernährung
Natürlicher Lebensraum
-
Fische
-
Schlangen
-
Vögel
-
Amphibien
-
Kleine Säugetiere
Aquarienhaltung
-
Kontrollierte Ernährung aus Fleisch und Fisch
Schutzstatus
Das Siam-Krokodil (Crocodylus siamensis) ist laut der Roten Liste der IUCN als vom Aussterben bedroht eingestuft und im Anhang I des CITES-Abkommens geführt.
Hauptbedrohungen:
- Verlust und Fragmentierung des Lebensraums
- Wilderei wegen Haut und Fleisch
- Fang für kommerzielle Zuchtfarmen
- Kreuzung mit Leistenkrokodilen zur Erzeugung größerer und wertvollerer Hybriden
- Heute leben die meisten Siam-Krokodile in Gefangenschaft; wilde Populationen sind extrem klein und stark begrenzt.